Pressestelle
Generalstaatsanwaltschaft Naumburg
Pressesprecher:
OStA Klaus Tewes
Tel.: 03445 28-1732
Fax: 03445 28-1700
E-Mail: presse.gensta(at)justiz.sachsen-anhalt.de
Pressemitteilungen der Generalstaatsanwaltschaft
(GenStA NMB) Jahresbilanz 2012 der Staatsanwaltschaften des Landes Sachsen-Anhalt
01.03.2013, Naumburg (Saale) – 1
- Generalstaatsanwaltschaft
Normal
0
21
false
false
false
DE
X-NONE
X-NONE
Generalstaatsanwalt Jürgen Konrad:
?Die Geschäftszahlen bei den
Staatsanwaltschaften des Landes Sachsen-Anhalt waren - im Gegensatz zum Vorjahr
(2011) - leicht rückläufig (- 1,5 %). Der Rückgang betraf sowohl die
Ermittlungsverfahren gegen bekannte Tatverdächtige (- 1,2 %), als auch
diejenigen Verfahren gegen unbekannte Täter (- 2,0 %).
Die
Aufklärungsquote hat sich dagegen geringfügig erhöht. Sie liegt bei 57,0 % (+
0,2 %).
Die absolute Verfahrensanzahl beträgt über
232.000. Diese Verfahren werden von insgesamt 219 Staatsanwälten und
Amtsanwälten bearbeitet. Über den Tisch jedes einzelnen Dezernenten gehen
damit mehr als 1.000 Verfahren pro Jahr. Die Staats- und Amtsanwälte haben
dabei durchschnittlich (je Dezernent) gegen 135 Beschuldigte Anklage erhoben
oder einen Strafbefehl beantragt. Zudem haben sie im Jahre 2012 insgesamt knapp
34.000 Sitzungsstunden bei den Strafgerichten wahrgenommen; dies entspricht
155 Sitzungsstunden je Dezernent. Mehr als
86 % aller Ermittlungsverfahren gegen bekannte Täter konnten innerhalb
von nur 3 Monaten abgeschlossen werden. Nach ½ Jahr waren lediglich noch 5 %
der Verfahren anhängig. Die durchschnittliche Erledigungsdauer betrug 1,5
Monate. Dies stellt - wie im Vorjahr - den niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen
(1993) dar.
Für die gute
und zügige Bearbeitung gebührt allen Mitarbeitern der Behörden in Halle, Magdeburg,
Stendal, Dessau-Roßlau, Halberstadt und Naumburg mein Dank.
Bei der Generalstaatsanwaltschaft in
Naumburg war im letzten Jahr ein unterschiedlicher Geschäftsanfall zu
verzeichnen.
Während die
Anzahl der Revisionen und Rechtsbeschwerden abgenommen hat (- 6,3 %) und die
Anzahl der Beschwerden gegen Beschlüsse der Landgerichte ebenfalls zurückgegangen
ist (- 3,0 %), hat die Anzahl der Beschwerden gegen Einstellungsbescheide der
Staatsanwaltschaften stark zugenommen (+ 26,2 %). In insgesamt 1.548 Fällen
wurden Beschwerden gegen Verfahrenseinstellungen eingelegt. Bei den
Verfahrensbeteiligten ist eine zunehmende Rechtsmittelfreudigkeit zu
beobachten. Staatsanwaltschaftliche Entscheidungen werden oftmals nicht
akzeptiert, sondern vermehrt angefochten. Nach Überprüfung der Sachbehandlung
musste aber lediglich in 21 Fällen die Wiederaufnahme der Ermittlungen durch
den Generalstaatsanwalt angeordnet werden (= 1,4 %), was für die sehr hohe
Qualität der Arbeit bei den landgerichtlichen Staatsanwaltschaften spricht.
Sehr erfreulich ist insbesondere der
weitere Rückgang der Jugendkriminalität.
Dieser Trend
setzt sich nunmehr schon seit 12 Jahren fort. Der Anteil jugendlicher und heranwachsender
Beschuldigter ist im vorgenannten Zeitraum von 35 % auf 18,4 % kontinuierlich
abgesunken.
Dieser Umstand
dürfte nicht allein der demographischen Entwicklung (veränderte Altersstruktur)
geschuldet sein.
Im vergangenen Jahr haben insgesamt 1.415
Verurteilte die gegen sie verhängten Ersatzfreiheitsstrafen (=
Geldstrafen, die nicht beigetrieben werden konnten und uneinbringlich waren; §
43 StGB) durch die Verrichtung freier
Arbeit abgewendet.
Damit hat das
Land Sachsen-Anhalt über 53.000 Hafttage eingespart. Die Vollstreckung von mehr
als 147 Jahren Freiheitsstrafe wurde zugunsten der Ableistung von unentgeltlicher,
gemeinnütziger Arbeit obsolet.?
Klaus Tewes, Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg
Impressum:Generalstaatsanwaltschaft NaumburgPressestelleCurt-Becker-Platz 606618 Naumburg (Saale)Tel: 03445 28-1732Fax: 03445 28-1700Mail: presse.gensta@justiz.sachsen-anhalt.deWeb: www.gensta.sachsen-anhalt.de